Sonntag, 31. Mai 2015

Von R'dam auf A'dam und wieder zurück

Es ist Dienstag, elf Uhr Abends und ich bin soeben von einem Abendessen mit zwei Peruanern, einem Iren, einem Brasilianer, einer Spanierin und zwei Kanadierinnen zurückgekehrt...alle haben etwas mitgebracht und es hat sooo gut geschmeckt...so ein Leben als Austauschschülerin ist einfach schon nicht schlecht :)


Letzte Woche habe ich mich etwas mehr auf die Schule konzentiert, ich hatte drei Tests und eine kleine Präsentation. Als alles vorbei war, wurde ich vom einen Kollegen zum Tappas-Essen eingeladen, weil ich eine Wette über eine Note gewonnen hatte...vielleicht sollte ich etwas öfters wetten :D

Am Samstag war früh tagwach, meine Freundin Anja, die ich von meinem Austauschjahr in Amerika kenne, kam um neun Uhr am Flughafen in Amsterdam an und wir trafen uns da, um nachher den restlichen Tag in Amsterdam zu verbringen.


Wir besuchten den prunkvollen Königspalast (also von innen, von aussen ist er nicht als Palast erkennbar)...

An diesem Tisch fand die Thronübergabe zwischen Königin Beatrix und König Wilhelm Alexander statt
...genossen das Wetter bei den Grachten...


...und im Vondelpark.


Eigentlich war der Plan, das wir bis Abends im Amsterdam bleiben, uns mit Moni treffen und danach zum berühmten Pub Crawl von Amsterdam gehen würden. Leider waren wir von all dem Sightseeing etwas müde und so fuhren wir schon etwas früher zurück nach Rotterdam. Unsere Leber wird es uns danken.

Am Sonntag war dann Sightseeing in Rotterdam angesagt. Wir besuchten das Museum 40-45, worin sich alles um Rotterdam im zweiten Weltkrieg drehte. Am 14. Mai 1940 wurde Rotterdam innerhalb von 30 Minuten mit 1300 !!! Bomben fast komplett dem Boden gleich gemacht. Nach den eindrucksvollen Bildern und Berichten mussten wir uns erstmals wieder stärken und so gingen wir in die "Fenix Food Factory". Dies ist eine alte Fabrikhalle, worin sich verschiedene Essensstände befinden, darunter auch einer mit richtigen Brot (sonst findet man in Holland nur so weiches Toast)...toll!


Das Abendessen gab es dann dafür im Studentenstil bei mir im Zimmer...


Am Abend lernte Anja noch ein paar Freunde von mir kennen und am Montag erkundeten wir die Shoppingstrasse in Rotterdam etwas genauer. Jetzt ist Anja leider auch schon wieder abgereist, aber am Donnerstag kommt schon der nächste Besuch :)

Es steht ein tolles Wochenende mit Fussballspiel USA- Holland und einer Strandparty an...so wie es aussieht will ja sogar das Wetter mitspielen! Ich werde mir nächsten Sonntag eine Auszeit vom Blogschreiben gönnen, allen eine gute Zeit und bis bald!

Hier noch das Wort der Woche (etwas traurig, aber passend zu dem Museumsbesuch): orloog = Krieg
Das Wort konnte ich mir nicht merken und vor allem nicht erklären, die meisten holländischen Wörter sind ja irgendwie über Deutsch oder Englisch herleitbar, aber wo dieses herkommt...keine Ahnung.







Sonntag, 24. Mai 2015

Leuk!

Anfangs Woche waren das Wetter und ich nicht bestens gelaunt - es regnete viel und ich war stark erklätet. Ich entschied mich trotzdem wie gelpant nach Utrecht zu fahren, wo ich mich mit der Tochter von unseren holländischen Kollegen von früher treffen wollte. Leider war auch sie nicht so fit und so trafen wir uns nur kurz auf eine Tasse frischen Münzentee. Der Ausflug hat sich trotzdem gelohnt - Utrecht ist auch bei Regenwetter eine hübsche alte Stadt!



Wie bereits letzte Woche erwähnt ist Dienstag wieder mein strengster Schultag. Diese Woche hatte ich sogar 10h vor mir, weil wir in meinen zwei freien Stunden noch eine Gastvorlesung hatten. Der philippinische Botschafter und verschiedene andere Referenten sollten uns eigentlich etwas zum Thema "Globalization" erzählen, den Zusammenhang zwischen Seegras, einer Werbung für ein holländisches Logistikunternehmen, Biopiraterie und dem Bienensterben verstand ich jedoch nicht ganz...Die "Hogeschool Rotterdam" hat eigentlich viele spannende Lehransätze, aber leider sind diese Events oft ziemlich unorganisiert und darum nicht so lehrreich. 


Am Mittwoch spielte das Wetter dann komplett verrückt. Bis jetzt hatte ich echt immer Glück und es hat noch nie geregnet als ich mit dem Fahrrad zur Schule gefahren bin. Dafür musste ich jetzt doppelt so hart bezahlen - es hagelte so fest, dass wir absteigen und uns unter einen Baum stellen mussten, unsere Hände und unser Kopf taten so weh...Innerhalb kürzester Zeit waren wir komplett durchnässt und überlegten uns wirklich, ob wir noch zur Schule gehen sollten oder besser einfach umkehren sollten (wir entschieden uns dann jedoch für die Schule, sehr vorbildlich :)).


So konnte der Tag nur besser werden - und dass wurde er definitiv als am Abend Sarina und Raphael, meine Studifreunde aus der Schweiz, in Rotterdam ankamen. Am Donnerstag mieteten sie Fahrräder und wir machten eine Sightseeing-Tour durch die Stadt. 




Am Freitag trafen wir uns schon früh am Morgen um nach Amsterdam zu fahren. Ich bin immer noch froh wohne ich in Rotterdam, obwohl ich zugeben muss, dass Amsterdam auch ein paar schöne Ecken zu bieten hat...






Neben dem Stadtbesichtigen gab es einen weiteren Grund nach Amsterdam zu fahren: Selina und eine Freundin von ihr hatten sich dort ein Apartement gemietet. So traf ich mich am Abend mit denen zwei Hübschen :)


Ein Abend reicht natürlich nicht um vier Monate aufzuholen und so kamen die zwei am Samstag noch Rottedam (und natürlich auch, weil sie die Stadt sehen wollten :)) Zum Glück hat die Stadt viel zu bieten und so erlebte ich auch wieder neue Sachen, wie zum Beispiel Wassertaxi fahren...muss ich unbedingt noch öfters machen!



Für den Abend war ein "Pannenkoeken-Essen" geplant. Letzte Woche entdeckte ich beim Joggen um den See ein Restaurant mitten im Wald welches ich meinem Schweizer Besuch zeigen wollte. Leider klappte es nicht wie geplant - ich konnte es nicht wieder finden (upsi und sorry nomau). Zum Glück gibt es noch ein zweites am See und so fuhren wir da hin (die waren zwar nicht allzu glücklich über unseren Besuch, wir kamen um 19.10 dort an, die Küche schliesst um 19.30 und das Restaurant um 20.00, aber wir bekamen zum Glück trotzdem noch etwas...) Das Wetter war herrlich und so konnte ich ihnen noch meine Lieblingsplätze am See zeigen. 




Die Transportation sorgte auch noch für ziemlich viel Unterhaltung...wie hatten drei Fahrräder für fünf Personen...ich dachte, dass dies kein Problem sei, weil ich dachte dass alle Gepäckträger hatten...die Mietvelos von Raphael und Sarina hatten jedoch nur vorne am Fahrrad so etwas wie einen Gepäckträger...irgendwann hatten wir jedoch auch das herausgefunden und es klappte ganz gut...


Nach dem feinen Abendessen gingen wir zu meiner Kollegin, spielten Beer-Pong mit den anderen Austauschschülern und gingen dann noch feiern in die Stadt...(das Lokal wo wir hinwollten war jedoch komplett überfüllt, so tranken wir nur noch ein Bier und endeten den Tag mit Chicken Nuggets bei McDonalds). 

Heute sind leider alle wieder nach Hause geflogen...und ich muss mich wieder etwas auf die Schule konzentrieren! Nächste Woche habe ich drei Tests...oh aber noch gute Neuigkeiten, die Prüfungen vom letzten Semester habe ich alle bestanden und so habe ich bereits 17 ECTS die ich sicher nach Hause nehmen kann. 

Diese Woche war insgesamt sehr "leuk" = lustig. Als holländisches Wort/Satz der Woche wähle ich jedoch "Dat snap ik niet" = Das verstehe ich nicht (oder äue eher dä peili nid :)), weil ich das eine sehr leuke Redewendung finde! Diese Woche habe ich wieder ziemlich viel holländisch gesprochen, nach ein paar Sätzen fragen aber immer noch alle, wo kommst du denn eigentlich her? Naja, ich habe noch fünf Wochen Zeit...

Sonntag, 17. Mai 2015

Groos op Rotterdam

Nach all den Ferien und dem Umherreisen war es richtig schön, mal wieder eine Woche in Rotterdam zu verbringen (auch wenn das bedeutete, wieder zur Schule gehen zu müssen). Dienstag ist auch in diesem Block wieder der strengste Tag für mich. Am Montag und am Mittwoch habe ich aber viel Freizeit neben der Schule, die wir auch gut zu nutzen wussten...am Montag war das Wetter sehr schön und so haben wir bei dem kleinen See vor unserem Haus "Znacht gässe". Ich habe ein Risotto gekocht und es hat allen gut geschmeckt (und es leben auch noch alle ;))


Am Mittwoch hatte ich einen unerwartet asiatischen Tag: In der Schule hatten wir einen "International Day" wo sich verschiedene Länder etwas genauer vorgestellt haben (leider habe ich verpasst, wo man sich da hätte anmelden können, sonst hätte ich denen natürlich auch gerne etwas mehr über die schöne Schweiz erzählt ;)). Neben afrikanischen Trommler...


...gab es da einen chinesischen Stand zu sehen. Dort wurde auch angeboten, dass man sich selber einmal in der chinesischen Kalligrafie üben kann. Eine Dame erklärte uns (einem Brasilianer, einem Iren und mir), wie genau wir mit dem Pinsel und der speziellen Tinte umzugehen hatten...spannend (und ich fand, dass es trotz Vorlage einfacher aussah, als es dann wirklich war)!


Am Abend war ich eingeladen, mit Brie (meiner anderen guten kanadischen Freundin) und ihrer japanischen Mitbewoherin Sushi zu machen. Sushi ist immer noch nicht mein Lieblingsgericht, aber es schmeckt mir jedesmal ein bisschen besser und es war spannend, sich einmal mit den Japanern auszutauschen (die sind sonst halt schon eher ein bisschen verschlossen und unter sich). 



Am Donnerstag hatten wir hier in Holland auch frei und so besuchten wir am Nachmittag ein Food Truck Festival in einem der Parks der Stadt. Wir waren jedoch etwas enttäuscht, es waren soooo viele Leute da, man musste anstehen um in das Festival zu gelangen und dann auch wieder um etwas zu essen oder zu trinken zu kaufen. So fiel dieser Ausflug etwas kurz aus. Es war aber toll einen weiteren Park in Rotterdam zu entdecken, es scheint endlos viele davon zu geben...



Freitags bekam ich Besuch von Tomke, einer Kollegin aus meiner Animationszeit. Wir haben uns schon eeewig nicht mehr gesehen und es war schön, sich mal wieder auszutauschen und dabei von Kaffee zu Kaffee zu spazieren und den sonnigen Tag in Rotterdam zu geniessen. Die Architektur der Stadt beeindruckt mich auch immer wieder!


Ein weiterer positiver Punkt am Schulstart ist, dass alle anderen Austauschschüler ebenso von ihren Reisen zurückkehren und so kam es am Samstagabend wieder einmal zu einer grossen "Reunion". Bevor wir in den Club gingen, hatten wir ein paar Bier in der Wohnung von Moni...die Wohnung ist einiges grösser als mein Zimmerchen aber sie platzte fast aus ihren Nähten!




Und ihr müsst euch dann die fast kilometerlange (oke, das ist bestimmt ein bisschen übertrieben, aber wir waren mindestens 35 Leute) Fahrradschlange vorstellen, die sich von der Wohnung bis zum Club hin bewegte...Die Party hiess "Kill all Hipsters" und die Musik war richtig toll, ich bin etwas erstaunt dass ich heute keinen Muskelkater habe, so viel wie wir getanzt haben! Leider wurde meine Erkältung durch die lange Nacht auch nicht besser und so habe ich mich heute gemütlich mit meinem Buch am See ausgeruht. 


Mit all diesen schönen Erlebnissen ist auch diese Woche wieder richtig schnell vorbeigegangen! Ich freue mich aber auch schon auf die Nächste, da bekomme ich ganz lieben Besuch aus der Schweiz...ich berichte nächste Woche davon! 

Das Wort der Woche ist "Groos", was stolz bedeutet. Das Wort ist etwas alt und wird fast nur noch in Rotterdam verwendet...Die Rotterdamer sind aber auch sehr stolz auf ihre Stadt, die sie nach dem zweiten Weltkrieg fast vollständig neu erbauen mussten. 

Allen eine gute Woche!

Sonntag, 10. Mai 2015

Auf Entdeckungsreise

Ein paar meiner Kollegen hier nennen das Autauschsemester "Ewige Frühlingsferien" (oder "Spring Break 4evaaaa") womit sie zur Zeit gar nicht so unrecht haben...Nach drei Tagen Schule letzte Woche hatte ich diese Woche nun die "Mai-Vakantie".

Am Sonntag nahmen Moni und ich den Zug Richtung Süd-Holland. Wir besuchten eine Freundin von Moni, die in "Vlissingen" ein Austauschsemester macht. Ich kannte die Region schon, weil ich die Provinz Zeeland mit den Eltern schon ein paar Mal besucht habe. Die Dörfchen und der Strand da sind aber so schön, dass sie immer wieder einen Besuch wert sind.



Am Montag machten wir einen Shopping- und Sightseeing-Ausflug nach Middelburg und am Abend besuchten wir eine Bar und einen der zwei Clubs in Vlissingen (Sarah der Club war wie die Oldies-Bar, ich glaub ich habe bei jedem Song mitgesungen dank unseren Trainings in den SCB-Saisons ;)). Das Nachtleben hat in Rotterdam definitiv mehr zu bieten, dafür war das Städtchen Middelburg umso schöner.



Am Dienstag, dem 5. Mai wurde in ganz Holland der "Bevrijdingsdag" gefeiert. Dies ist der Tag, an dem Kanadier Holland im zweiten Weltkrieg von der deutschen Besatzung befreiten. Der Tag wird jedoch nur alle fünf Jahre gross gefeiert, und so hatten wir Glück, gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. In Vlissingen wurden viele Bühnen aufgestellt und es fanden verschiedene Open-Air-Konzerte statt.




Am Morgen gewitterte es noch ziemlich fest, doch wir hatten Glück und das Wetter wurde im Verlauf des Tages besser.

Für Mittwoch und Donnerstag hatten wir etwas sportlichere Pläne: Eine andere Schweizerin von meinem Studentenwohnheim hatte mich gefragt, ob wir mitkommen möchten auf eine Velotour von Rotterdam nach Antwerpen, Brüssel und zurück. Alle Tage konnten wir nicht mitfahren, weil der Plan nach Vlissingen zu gehen schon existierte, aber wir wollten sie auf ihrer letzten Etappe von Vlissingen nach Rotterdam begleiten.

Ich hatte mich erkundigt, wo wir wohl Fahrränder mieten konnten, die wir in Rotterdam und nicht in Vlissingen zurückgeben konnten. Verschiedene Holländer haben mir empfohlen, ein OV-Fiets von der öffentlichen Verkehrsmitteln von Holland zu mieten. Trotz all meinen Abklärungen klappte es dann doch nicht mit dem Mieten...Wir hatten jedoch schon ein Hotel gebucht für die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag etwas nördlich von Vlissingen. So mieteten wir einfach ein "normales" Fahrrad, welches wir dann halt in Vlissingen wieder zurückbringen mussten und entschieden uns, in der Region Zeeland eine Rundtour zu machen. Wir entdeckten auch so viele wunderschöne Ecken und wegen dem starken Wind war auch diese kürzere Strecke anstrengend genug!







Übers Wochenende kam dann Monis Kollegin nach Rotterdam zu Besuch. Am Samstag machten wir einen Ausflug nach Amsterdam und ich konnte die zwei überreden, mit mir ins Heineken Experience zu kommen. Man hört positives und negatives über dieses "Museum", mir hat es jedoch gut gefallen! Es lohnt sich aber auf jeden Fall, die Tickets vorher online zu kaufen und so die Schlange vor dem Eingang zu umgehen. 





Zum Wochenabschluss reservierten wir uns einen Tisch auf dem "Pannenkoekenboot". Das Boot fährt 75 Minuten lang durch den Hafen von Rotterdam, was gut und schön ist, doch das Beste an diesem Boot ist: 75 Minuten lang all-you-can-eat Pfannkuchen!! 



Das war ein toller Abschluss dieser Ferien :) Das nächste lange Wochenende steht ja bereits schon vor der Tür! Noten habe ich soweit erst 3 zurückbekommen, die waren zum Glück auch alle genügend. Das neuste holländische Wort, das ich diese Woche gelernt habe ist "koelkast" = Kühlschrank. Für die Fahrradtour hatten wir uns Käse und Schinken gekauft, um Sandwiches zu machen. Im Hotel hatten wir jedoch keinen Kühlschrank und so fragten wir das Personal, ob wir unsere Sachen bei ihnen im Kühlschrank hinterlegen konnten...ich konnte alles auf holländisch sagen, nur eben Kühlschrank nicht...jetzt werde ich es hoffentlich nicht mehr so schnell vergessen :)

Ich wünsche allen eine schöne Woche, und hopp Schwiiz im Eishockey!! Mit all den Kanadiern im Haus und einer Finnin als Mitbewohnerin bekomme ich auch hier viel von der Weltmeisterschaft mit...